53°32'25.8"N 9°41'27.9"E
Tjalk und Borsteler Hafen


Geschichte des Borsteler Hafens

Anfang des 9. Jahrhunderts :
Vermuteter Schiffslandeplatz Zesterfleth an der Mündung der Zester in die Elbe, auf der Ostspitze mit Kirche St. Romanus.

Vor 1275:
Gründung eines Meisterhofs des Erzbistums Bremen in Borstel im Zuge der „Hollerkolonisation“.

1412:
nach der verheerenden Caeclienflut Verlegung des Hafens von Zesterfleht nach Borstel.

Im 16. Jahrhundert:
Beginn des Handels mit Hamburg : Getreide, Gerste für Bierbrauerei, Meerrettich, Hanf, Flachs, seit Ende des Jahrhunderts Altländer Obst.

1651:
Erste urkundliche Erwähnungen des Borsteler Hafens. Seit 1675 Anwesenheit von zwei Schiffszimmerern am Hafen verbürgt.

1750:
Gründung der Schiffergenossenschaft, der sämtliche Borsteler Schiffer angehören .Fahrten nach Hamburg, Altona, Holstein, Bremen, Schiffsbau der Hartje-Werft belegt.

19. Jahrhundert:
Aufschwung des Obsthandels. Fahrten nach London, Amsterdam, Kopenhagen; Stockholm, Danzig, St. Petersburg. 82 Schiffe sind 1824 im Borsteler Hafen registriert.

1861:
Antrag auf Errichtung der Wehrt‘schen Ziegelei hinter dem Königsmarckhof. Ziegelexporte vom Borsteler Hafen aus.

1896-1953:
Dampferlinie zwischen Borstel und Hamburg.

1970:
Stilllegung des Borsteler Hafens im Zuge der Eindeichung der Binnenelbe vor Hahnöfersand. Anlass für die Neuausrichtung der Deichlinie nach der Sturmflut von 1962.

Im Hafen Borstel waren noch am Ende des 18. Jahrhunderts laut Steuerregister 59 Schiffe mit Liegerecht in Borstel gemeldet. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren am Hafenufer zwei Werftbetriebe ansässig: Seit dem 17. Jahrhunderts die Hartje-Werft und die 1911 hierhin verlegte Ritscher-Werft. Vom Borsteler Hafen aus wurde Obst nach Hamburg und Berlin und über die Unterelbe bis nach Holland, Großbritannien und Skandinavien verfrachtet. Höhepunkt des geselligen Lebens war ein Pfingstmarkt, der auf dem Hafenplatz und in den benachbarten Gaststätten von heimischen und angereisten Schiffern und vielen Gästen aus der Region zünftig gefeiert wird. 


Die Tjalk

Heute liegt die Tjalk "Annemarie" im Borsteler Hafen. Zwischen 1925 bis 1938 transportierte der Landwirt und Schiffer Johann Barfels mit dem Schiff – damals mit dem Namen „Frieda” – Obst von der Lühe auf die Märkte an der Elbe, vor allem nach Hamburg.

Die Tjalk ist ein Plattbodenschiff nach holländischer Bauart.